KEINE KOOPERATION MIT REDBULL LEIPZIG!

Am Vormittag des gestrigen Samstag wurden alle Fans des FC Carl Zeiss vor vollendete Tatsachen gestellt. Es kursierte eine Meldung einer Leipziger Internetseite zum Testspiel unseres Vereins beim Leipziger Werbeprodukt. Der erste Schock über diesen Umstand an sich wandelte sich durch eine ausgebliebene eigene und ehrliche Kommunikation in Wut und enorme Verständnislosigkeit.
Zwar erfolgte noch am gleichen Abend ein ehrliches Telefonat mit Sportchef Tobias Werner, dennoch sitzt der Stachel mehr als tief. Wir schämen uns für das Antreten unserer Mannschaft.


Sind wir Mitglieder, Fans und Ultras zu naiv gewesen, zu glauben, dass u.a. „FCC – MehrAlsFussball“ auch weiterhin heißt, jede Kooperation mit dem Mateschitz-Projekt konsequent abzulehnen? Sind wir nach der konkreten und stolzen Rückeroberung von Werbeflächen in der eigenen Stadt in den letzten 2 Jahren zu unrecht der Hoffnung gefolgt, dass auch die Vereins- und GmbH-Führung eine klare Haltung gegen Redbull Leipzig vertritt? Muss das Kind erst in den Brunnen fallen, um in der Oberaue ins Nachdenken zu kommen? Welche Zwänge und Nöte herrschen in den Köpfen der obersten Gremien und Positionen unseres FC Carl Zeiss, dass im Umgang mit dem o.g. Produkt weder Rückgrat noch Mut zu spüren sind? Findet innerhalb der Lenkungs- und Führungskreise keine kritische Auseinandersetzung mit den einfachsten Fragestellungen der Fussballentwicklungen statt?
Wir sagen es klar: wir fordern einen gemeinsamen Beschluss. Auch wenn Tobias Werner mit der Zusage zum Testspiel am Leipziger Cottaweg einen Fehler gemacht hat, so trägt er nicht allein die Verantwortung. Die sportliche Leitung ist seit einem Jahr zurück im Verein, die Thematisierung der RB-Problematik ist dagegen bereits seit dem ersten Punktspiel von RB (auf einem Nebenplatz im EAS) präsent. Weiterhin gehen wir davon aus, dass es keiner Auflistung von Argumenten mehr benötigt, um nun endgültig und letztmalig ein klares und kollektives Bekenntnis des FC Carl Zeiss Jena zum Verzicht auf jede Form der Kooperation mit Redbull zu erzielen. 


Gelingt es den Fussballclubs als Gemeinschaft aus tausenden Mitgliedern, gewählten ehrenamtlichen Gremien und bezahlten Sportlern nicht, die Zukunft des eigenen Sports mit kleinen konsequenten Maßnahmen im eigenen Einflussbereich mitzugestalten, dann wird die Verdrängung traditioneller und mitgliederstarker Vereine zu Gunsten künstlicher Werbekonstrukte fortschreiten. Werden Marketingkonzepte à la RB salonfähig und stillschweigend akzeptiert, dann halten uns irgendwann auch keine belgischen Stinke-Kredite mehr auf den Uefa-Cup-Plätzen der NOFV-Regionalliga.
Wer den Fussballsport liebt und für den FC Carl Zeiss alles gibt, dem geht jeder vermeintliche subjektive Nutzen einer RB-Kooperation (Testspiele, Jugendspieler-Transfers, …) am Arsch vorbei. In diesem Zusammenhang geht es in der Tat um MehrAlsFussball. *Wir fordern daher von den Verantwortlichen des e.V.-Präsidiums und seitens der sportlichen und geschäftsführenden Leitung der e.V.-Tochter ein bereits angesprochenes ehrliches und felsenfestes Bekenntnis zur Ablehnung von Redbull Leipzig und eine Positionierung zu den damit verbundenen Einflüssen auf den Fußball in Mitteldeutschland.


Bleibt diese Formulierung einer zukunftsorientierten Haltung aus, machen wir uns peinlich klein und zum regionalen Erfüllungsgehilfen weitreichender Pläne eines Getränke-Konzerns und seines mit uns in vielerlei Hinsicht in Konkurrenz stehenden Produkt.

KEINE KOOPERATION MIT REDBULL LEIPZIG!