GÄSTEBLOCK-EINSCHRÄNKUNG AUFHEBEN!

Langsam aber sicher zieht der Herbst im Paradies ein. In diesem Jahr gleichbedeutend mit den ersten Heimspielen mit standesgemäß prall gefülltem Gästeblock. Theoretisch! Was Fußballatmosphäre und -kultur, lautstarken Support für beide Teams und einen fairen Wettstreit um die akustische Überlegenheit bedeutet, wird im Ernst-Abbe-Sportfeld seit geraumer Zeit behördlich massiv eingeschränkt.

Offensichtlich ist die isoliert betrachtet schon fadenscheinige Kapazitätsbeschränkung der ohnehin eingehegten SÜDKURVE um 20% für einige Spiele den repressiven Behörden unserer Stadt noch nicht absurd genug, soll jetzt auch der Gästeblock mehr als empfindlich eingeschränkt werden. Im Auflagenbescheid für die Spielzeit 25/26 wird vorgeschrieben, dass zu mindestens 4 Heimspielen des FCC (beginnend am 01. Oktober gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig) der Sitzplatzbereich des Gästeblocks generell gesperrt und überdies der Stehbereich auf 800 Plätze reduziert wird.

Bei genauerer Betrachtung ist hier der Eingriff noch viel drastischer als in der SÜDKURVE: Der Stehplatzbereich bietet Platz für 1.300 Menschen, wir stellen demnach eine Reduzierung um fast 40% für Selbigen fest. Summiert man dies mit der verhinderten Kapazität von 300 Sitzplätzen, reden wir von einer Streichung von 50% des Gästekontingents. Die Hälfte aller reisefreudigen Fans unserer Gegner soll also fortan vor den Toren verbleiben.

Damit sind die Behörden für einen beispiellosen Eingriff in die Fan- und Fussballkultur verantwortlich. Doch nicht nur das. Der FC Carl Zeiss Jena wird durch diese bodenlose Maßnahme inmitten seines schweren Kurses der finanziellen Gesundung um eine wichtige und faire Einnahmequelle im niedrigen fünfstelligen Betrag beraubt – pro Spiel wohlgemerkt. Bei erwartbar gleichbleibenden Vorgaben hinsichtlich des Einsatzes gewerblicher Sicherheitsleute summiert sich der Schaden weiter.

In diesem Zuge wird der FC Carl Zeiss in der öffentlichen Wahrnehmung für bauliche Mängel und Einsparungen am Stadionneubau indirekt verantwortlich gemacht, welche er als Mieter nicht im Ansatz zu verantworten hat. Anstatt sich selbst proaktiv an der nachhaltigen Verbesserung der infrastrukturellen Situation im Süden des Stadions zu beteiligen, lassen die Behörden den Verein auch hier doppelt und dreifach allein.

Diese Maßnahme lässt sich durch nichts glaubwürdig rechtfertigen, auch nicht mit vermeintlichen Sicherheitsaspekten. Die reflexartigen Märchen haben wir satt und dürfen nicht zum gern bedienten und volks-verarschenden Narrativ werden. Stattdessen sehen wir in dieser beispiellosen Kapazitätsbeschränkung für Gästefans im Ernst-Abbe-Sportfeld einen Angriff auf die Fankultur per se und unseren Fußballclub. Wenn jetzt nicht endgültig und konsequent dieser Sicherheitspsychose in den Jenschen Amtsstuben Einhalt geboten und den Behörden aufgezeigt wird, dass die repressive Spirale ein Ende haben muss, dann werden wir der Logik folgend schon zeitnah nicht mal mehr ansatzweise fanfreundliche Bedingungen in Jena haben.

WIR FORDERN EINE UMGEHENDE AUFHEBUNG ALLER EINSCHRÄNKUNGEN DER GÄSTEFANS!

Zum Abschluss: Liebe FCC-Fans, wir sprechen hier nicht von einem für uns irrelevanten Thema! Auch wenn wir gern lauter sind als die mitgereisten Gäste, so müssen diese doch die faire Möglichkeit haben, den Gästebereich auszufüllen. Dieser Einschnitt ist als Angriff auf alle Fußballfans, als auch auf uns zu bewerten. Das neue EAS soll nicht in der Lage sein, mehr als 800 Gästefans zu beherbergen? Das ist ein schlechter Witz. Erst recht wo wir doch wissen, dass es der FCC gerade ganz allein ist, der die baulichen Aufbesserungen forciert und tatsächlich an einer nachhaltigen Lösung arbeitet. Auch wir sind alle zwei Wochen in fremden Stadien zu Gast und freuen uns über ausreichend Platz für alle blaugelbweißen Schlachtenbummler. Sind wir jetzt nicht solidarisch und konsequent kritisch, dann laufen wir realistisch Gefahr, dass diese Politik in Jena und anderen Städten unserer Liga salonfähig wird. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir rufen Euch auf: Zeigt die Zähne an der Seite der Südkurve!

Die haupt- und ehrenamtlichen Verantwortungsträger unseres Vereins fordern wir in diesem Zuge dazu auf, nicht länger wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren. Wir sind längst an einem Punkt angekommen, die größten Widersacher innerhalb der eigenen Stadtmauern verorten zu können. Es ist an der Zeit, diese ungerechtfertigten Maßnahmen anzugreifen und ein Selbstbewusstsein zu entwickeln, welches einem fast 6.000 Mitglieder starken Verein gerecht wird.

WIR HABEN GENUG VOM REALITÄTSENTKOPPELTEN IRRSINN VON POLIZEI, ORDNUNGSAMT UND CO. – FÜR DEN FUSSBALL UND DIE FREIHEIT DER LEIDENSCHAFT SEINER FANS!